Neue Musik: Album & Sampler Neuerscheinungen 17.08.2018

Facettenreich, selbstbewusst und teils sehr politisch sind die Album- und Sampler Neuerscheinungen der Musikwoche bis zum 17ten August.
Der englischsprachige Musikmarkt bietet in dieser Woche Pop in all seinen Formen. So meldet sich etwas mehr als ein Jahr nach dem Terroranschlag in Manchester auf ihr Konzert Popstar Ariana Grande mit einer Mischung aus modernem R’n’B und kraftvollem Pop auf ihrem vierten Album “Sweetener” zurück, mit welchem sie beweist, dass sie sich nicht unterkriegen lässt. Selbstbewusst mit einer kräftigen, rauchigen Stimme zeigt sich ebenfalls die niederländische Sängerin Kovacs auf ihrer zweiten Platte “Cheap Smell”, auf der ihr Pop von Soul- und Jazz-Einflüssen geprägt ist. Von der Musikmetropole London geprägt ist nach der ersten EP “Denmark Street” auch die zweite Veröffentlichung “Daisy Lane” des Hamburger Sänger- und Songschreiber-Talents Friede Merz, die im Vergleich zum verspielten, beschwingten Vorgänger auf dieser Platte eine neue, ruhige, atmosphärische Seite von sich zeigt. Auf einen bestimmten Stil konnten sich die US-amerikanische Indie-Band Death Cab for Cutie auf ihrem sechsten Studioalbum nicht entscheiden und so gibt es die gesamte Bandbreite des Indiepops von der Ballade bis hin zum fröhlichen Uptempo-Song zu hören. Für den Elektro-Pop sorgt schließlich noch die dänische Band Carpark North mit ihrer neuen Platte “Hope” und einer sehr eingängigen und radiotauglichen Mischung aus Rock und elektronischen Sounds.
Der deutschsprachige Musikmarkt zeigt sich sogar noch ein wenig facettenreicher mit einem Angebot von Folkrock über Schlager und Pop bis hin zu Hip-Hop und Rap. Sehr imposant wird die Musikwoche von der Mittelalter-Rock-Band Saltatio Mortis mit ihrem neuen Werk “Brot & Spiele” eröffnet, auf dem sie nicht nur Rockbretter mit Dudelsäcken und eingängigen Melodien zum Mitsingen auf den Festivals bieten, sondern sich mit Liedern wie “Europa” und “Besorgter Bürger” politisch ganz klar gegen Abgrenzung und Diskriminierung positionieren. Für ein buntes Land mit “Regenbogenfarben” setzt sich ebenfalls die Dance-Pop-Schlager-Sängerin Kerstin Ott auf ihrem zweiten “Mut zur Katastrophe” ein, dass sich um Freundschaft und Liebe in all ihren Formen dreht. Viel Mut brachte der hinter dem Projekt 3 Sekunden Island stehende Musiker Thomas Kaczerowski auf, der sich einen alten VW-Bus nahm und knapp ein Jahr lang von Island, über Skandinavien, quer durch Europa nach Marokko reiste. Während dieser Reise fand er Inspiration für seine sehr atmosphärische Singer-/Songerwriter-Platte “3 Sekunden Island”, der man die wilde Natur und zugleich ruhige, weite Seite Islands deutlich anhört. Da, “Wo die wilden Kerle flowen”, ist immer noch klassischer deutscher Hip-Hop mit Wortakrobatik ohne Autotune oder Trap-Elementen angesagt, den das Verbale Stylekollektiv (VSK) bestehend aus Mc Bleistift, Flowbodda, Streichholz Mc, Dr. Podwich, Masta Maik, Schreibmaschine Mc und Dj Ratzefummel auf die deutschen Straßen und Wände bringt. Im krassen Kontrast dazu steht das Autotune-Trap-Album “VVS” des Rappers Ufo361, das sich ganz klischeehaft um Geld, Drogen und Bitches dreht, aber trotzdem verspricht ein Streaminghit zu werden.
Bei den Samplern herrscht in der aktuellen Woche ein wenig Veröffentlichungsflaute, so dass an dieser Stelle noch ein wenig Platz für zwei weitere Album-Vorstellungen bleibt. Doch zunächst einmal zu den zwei nennenswerten Sampler-Releases der Woche. So wurde auf der neuen “Dance Club 2018.03“-Compilation eine Übersicht der aktuellen Dance-Hits zusammengestellt, die man aus dem Radio, den Charts und Clubs kennt. Aus den Clubs mag man vielleicht, wenn man schon in dem Alter ist, von den Ü30 oder Ü40-Parties auch die Hits kennen, die auf der Zusammenstellung “Clubfete 80er: 63 Club & Party Hits of the 80’s” zu hören sind. Ein wenig 80er-Ambient, Folk und Pop bietet der Newcomer Conner Youngblood auf seiner Debütplatte “Cheyenne”, die ähnlich wie die Platte von “3 Sekunden Island” von Skandinavien inspiriert ist. Ganz klar inspiriert vom Hardrock der 80er ist die neue Schreibe “Forever Warriors // Forever United” auf der die deutsche Rockröhre Doro wieder einmal ganz schön abgeht.
Neben den hier vorgestellten Alben sind in dieser Woche noch eine Vielzahl weitere neue Platten veröffentlicht wurden, die ebenfalls eine Erwähnung wert sind:
Künstler | Album |
Aminé | ONEPOINTFIVE |
Animal Collective | Tangerine Reef |
Annisokay | Arms |
Apex | Excision |
Ariana Grande | Sweetener |
BAEST | Danse Macabre |
Bad Sounds | Get Better |
Blue October | I Hope You’re Happy |
Bugzy Malone | B. Inspired |
Carpark North | Hope |
Cheek | Timantit on ikuisia |
Chefket | Alles Liebe (Nach dem Ende des Kampfes) |
Christin Stark | Rosenfeuer |
Circles Around The Sun | Let It Wander |
Conner Youngblood | Cheyenne |
CVBZ | River EP |
Dan Owen | Stay Awake with me |
Dardan | Hypnotize |
Death Cab for Cutie | Thank You for Today |
Dizzy | Baby Teeth |
Doro | Forever Warriors // Forever United |
Ecke Prenz | Nachts im Thälmann Park |
Example | Bangers and Ballads |
Fäaschtbänkler | Alpaland |
Feuerschwanz | Methämmer |
Friede Merz | Daisy Lane |
Gabrielle | Under My Skin |
Genetikk | D.N.A.2 |
Great Lake Swimmers | The Waves, The Wake |
Homebound | More to Me Than Misery |
Jamie T | B Sides (06-17) |
Katze Blau | Bleu Hearts |
Kerstin Ott | Mut zur Katastrophe |
Kovacs | Cheap Smell |
Marie Chain | Chainge |
Matt Gresham | Who Am I Now |
ME + MARIE | Double Purpose |
Moonspell | Lisboa Under The Spell (Live) |
Nicole | Federleicht (Die schönsten Hits mit Gefühl) |
Ninja Sex Party | Cool Patrol m |
Nocky | Flugmodus |
Oxo 86 | Rien ne va plus |
Primitive Man & Unearthly Trance | Split |
Saltatio Mortis | Brot und Spiele |
Sandro | Rendezvous |
Slaves | Acts of Fear and Love |
Slavko Avsenik und seine Original Oberkrainer | Ein Leben lang für die Musik |
Status Quo | Down Down & Dirty at Wacken (Live) |
Stefflon Don | SECURE |
Tom Thaler | Poolboy EP |
Tragedy of Mine | Tenebris |
Ufo361 | VVS |
Ufo361 | VVS Bonus EP |
Various Artists | Clubfete 80er: 63 Club & Party Hits of the 80’s |
Various Artists | Dance Club 2018.03 |
VSK | Wo die wilden Kerle flowen |
Young Thug & Young Sonter Life Records | Slime Language |
Yo-Yo Ma | Six Evolutions – Bach: Cello Suites |