Kann künstliche Intelligenz Musik?

Big Data, Machine Learning und AIs sind die angesagten Keywords in der Industrie und bald auch in der Musik?

Auf einen abstrakten KI-Alptraum lädt nämlich seit dieser Woche Rammstein-Frontmann LINDEMANN mit dem Musikvideo zur neuesten Single „Ich weiß es nicht“ seines Solo-Projekts ein. Denn das Video wurde durch GANs (Generative Adversarial Networks) generiert, die Bilder von Insekten, Lack und Leder, Selfies und Porträts der Band 9 Tage lang ununterbrochen analysiert haben, um schlussendlich einen surrealen Computer-Horrortrip in Schwarz und Weiß zu erschaffen. Allerdings bedarf es solchen künstlichen Intelligenzen immer noch Menschen, die ein entsprechendes Datenmodel entwickeln, Datensets zur Verfügung stellen, das Model trainieren, analysieren und optimieren, was in diesem Fall durch das progressivsten Designnetzwerk Selam-X durchgeführt wurde. Herausgekommen ist ein äußerst künstlerisches Musikvideo:

Interessant ist hierbei, dass wieder einmal auf AI gesetzt wird, um Musik & Kunst zu erzeugen, denn schon letztes Jahr hat das interdisziplinäre Projekt Skygge aus Wissenschaftlern, dem französischen Popkünstler Benoit Carré und Gastmusikern wie Kiesza oder Stromae  mit „Hello Word“ ein Pop-Album aufgenommen, dem man gar nicht anmerkt, dass es von einer künstlichen Intelligenz komponiert worden ist.

Übrigens ist das Morphen von einem Bild in ein anders Bild  kein Novum mehr, das unbedingt eine fancy AI benötigt, denn das gab es schon 2002 von den Members of Mayday in dem  immer noch sehr sehenswerten Musikvideo zu ihrer damaligen Elektro-Hymne „Culture Flash“:

Man darf also gespannt sein, was einen in Zukunft erwarten wird, denn es können dank verbesserter Rechenpower & Algorithmen immer komplexere Modelle in kürzerer Zeit berechnet werden, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis weitere Künstler AI für ihre Musik zur Hilfe nehmen und zwar nicht nur in Form von Audio-Verbesserungssoftware wie Autotune.

 

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